jaaa, kommunikation im allgemeinen ist nicht leicht. ich hab mich da wohl zu pauschal ausgedrückt und bezog mich auf das was hier im threat und gemeinhin in der lz passiert.
sicher gibts im österreichischen, deutschen, schweizer und allen anderen völkern überall spießer und verklemmte wie tolerante menschen.
wobei es unter den österreichern (nach meinen subjektiven empfinden) deutlich menschen gibt die meinen sie und ihre meinung seien der nabel der welt.

Passend zum Thema möchte ich anmerken das die Teilnahme an einem CSD eine ganz schlechte Idee ist wenn man Wert darauf legt das Bekannte und Arbeitskollegen nicht unbedingt die diversen Vorlieben mitbekommen.

Mit der Teilnahme am "Demonstrationszug" gibt man das Recht am eigenen Bild auf und kann sich daher nicht dagegen wehren wenn das Foto in irgendeiner Zeitung oder Internet veröffentlicht wird.
Gleiches gilt für die alle die immer wieder für eifrige Fotografen posieren.
Das gilt in der Regel als konkludentes Einverständnis.

Es ist immer wieder erstaunlich wie viele das nicht wissen und wie groß der Katzenjammer jedesmal hinterher ist.

Bei einer Teilnahme als Aktiver stimme ich Dir voll zu. Ich dachte mehr, als Zuschauer - Teinehmer. MANN kann sich ja denn darüber bei den Kollegen und anderen über so viel Unmor** in der Öffentlichkeit richtig aufregen. An der Reaktion bemerkt MANN ja, ob villeicht doch mehr Toleranz vorhanden ist.

Weiter rundet es den eigenen Horizont ab in Bezug auf die Breite der Möglichkeiten Kleidung und Zeigefreude.

So findet MANN selbst besser zu sich und seinen Wünschen.

Da wir ja endlich wieder beim Anfangsthema sind, möchte ich mich auch mal dazu äußern.

Für mich war es bis vor einiger Zeit nicht denkbar, dass ich in Latex offen aus dem Haus gehe. Nicht weil ich mich für meinen Fetish schäme, sondern weil ich in gewisser Weise Angst vor den Reaktionen der Leute hatte.

Ich bin jedes Jahr nach Berlin zum CSD gefahren um dort offen in Latex einen Wochenende verbringen zu können, frei nach dem Motto "Hier kennt dich keiner".

Wenn ich in Köln zu einer Party oder Stammtisch gegangen bin, habe ich immer versucht ohne aufzufallen aus bzw. in die Wohnung zu kommen. Aber immer mit dem Gedanken, wenn mich einer sieht, dann ist es halt so.

Nun seit meinem letzten Geburtstag ist alles anders. Ich habe mir alles lange durch den Kopf gehen lassen und mich dazu entschlossen nicht nur zu meiner Bis**ualität zu stehen sondern auch meinen Fetish offener zu leben.

So habe ich dieses Jahr zum ersten Mal den CSD in Köln komplett in Latex erlebt und es genossen, wo mich auch Freunde außerhalb der Szene gesehen haben. Aber Probleme hatte ich dadurch nicht, im Gegenteil.

Die Reaktionen der Kollegen habe ich auch getestet und das Gespräch immer mal auf das Thema CSD gebracht und konnte dabei feststellen, wem ich wenn überhaupt etwas davon erzählen könnte und wem nicht.

Das ich meinen Fetish jetzt offener lebe, bedeutet für mich aber nicht, dass ich jetzt jedem meine Leidenschaft aufzwinge. Ich muss nicht zu jeder Zeit des Tages in Latex rumlaufen. Es bleibt für mich was Besonderes, auch wenn ich gerne ständig dieses Material um mich habe.

Naja es ist sicher den Bekannten und Kollegen schwer zu vermitteln weshalb man sich als als scheinbar unbedarfter Zuschauer dann gleich mal mit in Latex geworfen hat.
Versehentlich in ein Latexfass gefallen ist son bischen unglaubwürdig.

Abgesehen davon darf ich zwar in der Regel niemanden aus der Zuschauermenge herauszoomen, aber wenn jemand gut erkennbar neben irgend einem besonderen Wagen oder Gruppe steht isses schon wieder Essig mit dem Recht am eigenen Bild da er dann als Beiwerk fungiert.

Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass funktioniert nun mal nur selten.

Sicher hat jeder eigene Strategien und sicher haben die alle ihre Daseinsberechtigung. Aber wenn man erwischt wurde mit Beschimpfungen über die anderen herauszureden finde ich nicht sonderlich gut. Das hat was von der Erklärung, "Also Herr Doktor, rein zufällig bin ich gestolpert und so blöd gefallen das die Flasche in meinem Hintern gelandet ist und nicht mehr rausgeht. Dabei find ich das voll pervers."

Außerdem dürften die Kollegen/Bekannten zu recht an der Gemütslage zweifeln wenn später die Wahrheit ans Licht kommt.

Ich finde, man sollte anderen nichts auf die Nase binden wenn man nicht muss. Aber wenn einer etwas spitz bekommen hat, dann dürfte die Wahrheit und Aufklärung die beste Strategie sein.
Ist zumindest meine Erfahrung. Man vermeidet damit das sich die Umwelt Infos aus Quellen zieht die möglicherweise ein falsches Bild vermitteln und vor allem baut man Gerüchten und Spekulationen vor.
Die Wahrheit ist bei weitem nicht so spannend und langlebig wie die Ungewisssheit und Spekulationen darüber.

... Du hast ja recht: Hätte dazu schreiben sollen: Als Textil-Fetisch bem CSD. .

( Klar doch nicht im Cat und Gasmaske )

Da soll mal ein Stino was perverses erkennen. Samstags in Frankfurt zur besten Einkaufszeit laufen diese perversen Typen doch über die Zeil. Es ist für einen "anständigen" Bürger doch eine mor**ische Zumutung, Herr Kollege. Oder etwa nicht. Wo soll so was Versautes denn hinführen

ach so.. wobei, wo ist dann der Sinn und der Spaß an der Sache?

Ansonsten isses natürlich jedem selber überlassen mit welchen Strategien er vorgeht, aber ich halte solche Sprüche nicht für zielführend.

Angenommen der Kollege hegt ähnliche Ambitionen , hat aber genau so Angst und Bedenken das auszuleben.
Der wird kaum wiedersprechen und dann diskutieren zwei, die den Latexfetisch gerne ausleben würden wie pervers die sind die das tun...ist irgendwie nicht so toll logisch.

Steht er der Sache neutral gegenüber wird er ebenfalls in den seltensten Fällen sagen das ist Blödsinn.

Wenn man schon so vorgeht, dann würde ich wenigstens sagen das ich es schon gut finde, aber nicht sicher bin ob man das machen sollte oder so.

Damit schlägt man wenigstens keine möglicherweise offenen Türen zu.

Aber muss natürlich jeder selber wissen.