Erstmal hat die Industrie durch den Dieselbetrug kosten. Also Vw jedenfalls. 20 Milliarden durch Strafen in den USA. Wenn tatsächlich nachgerüstet werden muss dann sind das hier in Deutschland allein 2,7 Millionen Schummelmotoren bei VW was bei 3000 Euro Nachrüstkosten pro Stück nocheinmal 8,1 Milliarden ergibt. Nur für Deutschland.
Viele Leute haben ihren Schummeldiesel immer noch geleast und so wie es aussieht kann man in dem Fall dann den Leasingvertrag widerrufen, so dass die Autobank und damit dann ebenfalls der Hersteller auf dem Wertverlust sitzen bleibt. Dazu dann noch Schadenersatz und Strafen für außerhalb von Deutschland und den USA verkauften Dieseln.
Wenn man jetzt überlegt, dass VW in den letzten Jahren typischerweise 10 Milliarden Gewinn im Jahr macht dann sind das mindestens 2 bis bis evtl. 5 Jahre Gewinnausfall durch den Dieselbskandal.
Mehrere Jahre Gewinn in die Tonne hauen für eventuelle zukünftige Mehreinnahmen? Ich weiss nicht so recht. Das Geld fehlt ja dann auch für Investitionen.
Andere Hersteller, z.b. Hyundai, Toyota oder die Amerikaner die nicht viele Diesel verkaufen und auch daher nicht so betroffen sind haben dadurch erst mal einen relativen Wettbewerbsvorteil. Das ist nicht gut für VW.
Da hängt dann auch ein gewisses Risiko in der Luft dass der betroffene Dieselkunde dann einfach zu den Asiaten geht.
Gerade die deutschen Hersteller waren stark bei Diesel-PKW. Kein vernünftiger Mensch versaut sich seine Uniqe selligg Proposition. Einen gewöhnlichen Benziner können ja auch alle anderen.
Oder ein anderes Beispiel, Takata ist durch den Schadenersatz für mangelhafte Airbags jetzt Pleite...

(Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen dass alle großen Banken gemurkst und gemogelt haben aber in den USA immer nur die Deutsche Bank die Rekordstrafen zahlen muss? Während die US-Ölindustrie vergiften kann, was sie will? Ohne finanzielle Folgen... Und der Dieselsskandal auch in diesem Land den Ursprung hat?
Und seit heute bei Stahl und Aluminium Handelskrieg ist?)

@Gummibaum

So ganz stimmt das nicht. Denn die Strafzahlungen kann VW (mit Hauptsitz in Deutschland) Steuerlich als Verluste (in Deutschland) geltend machen, glaube sogar über mehrere Jahre verteilt. Also macht VW dank weniger zu zahlender Steuern Gewinn bzw. fällt der Verlust nicht so groß aus.

Warum deutsche Firmen in USA auffallen, ist nur weil die US-Wirtschaft kränkelt. Denn auch US-Hersteller haben manipulierte Motorsteuerungen in Umlauf gebracht. Nur sind diese bloß mit warnenden Zeigefinger verwarnt worden.

Trump hat es ja gesagt : Amerika zu erst.

Mal wieder scheinbar aus dem Zusammenhang gerissen möchte ich auf zwei Sendungen aus dem gestrigen Nachtprogramm aufmerksam machen:


Erstere beleuchtet den Irrsinn in dem die Weltwirtschaft steckt, der zweite Beitrag enthält ein paar Lösungsansätze. Wen es interessiert, anschauen und mal darüber nachdenken, dann eröffnet sich vielleicht auch ein größerer Zusammenhang. Hilfreich wäre es auch mal das eigene Leben, im Hinblick auf das Konsumverhalten, kritisch zu hinterfragen. Macht übermäßiger Konsum wirklich glücklich oder gibt da nicht noch irgendwas, was uns scheinbar abhanden gekommen, was der eigenen Existenz mehr Bedeutung verleiht?

Wer von den Politikern, die uns doch alles vorschreiben, haben wir das zu verdanken. Welche Verbindungen bestehen zwischen Politik und Autobauern. Ich erinnere mich an Herrn Hartz ( VW ).

Nicht nur DER!Diese Verbrecher stehen in Reihe und kassieren Milionen für den Verlust vieler!

Na ja, diese Typen als Verbrecher zu bezeichnen ist eine sehr gefällige Meinung der ich mich, im ersten Impuls, auch gerne anschließen möchte. Jedoch liegt das Problem tiefer. Es würde nicht viel bringen, unsere "Führungseliten" in Politik und Wirtschaft auszutauschen, wenn wir nicht bereit sind etwas Neues auszuprobieren, was im Moment nicht zur Debatte steht. Ich glaube sogar das einige jener Menschen davon überzeugt sind, man würde zum Wohle der Allgemeinheit handeln. Der Fehler liegt im System selbst. Wir sind dazu verflucht zu konsumieren und immer mehr zu konsumieren. Es wird nie reichen, denn die Wirtschaft muss wachsen damit der Ball im Rollen bleibt. Wir produzieren mehr als wir brauchen und es reicht immer noch nicht. Der Diesel-Skandal ist nur ein ganz kleiner Teil dieses Irrsinns und es wird auch nicht der letzte Joker sein, den man das dem Ärmel zieht, um den Verkauf von neuen Autos anzukurbeln. Und es beschränkt sich nicht nur auf Autos. Man muss das im Zusammenhang sehen. Ich persönlich habe immer weniger Lust meine Lebenszeit mit so einem Scheißdreck zu vergeuden. Arbeiten um des Arbeiten Willens, Mist zu produzieren den kein Mensch braucht, dabei die Ressourcen des Planten zu verbrauchen und die Umwelt zu schädigen. Das war eigentlich nie mein Lebensmodel, aber es gibt leider keine Alternative dazu, da zu wenig Menschen die Einsicht haben, das wir geradewegs in eine Katastrophe rein rasen. Unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten kann ich mir einfach nicht vorstellen. Aber es gibt ja noch ein paar Planeten in unserem Sonnensystem, die wir Ausbeuten können.
In diesem Zusammenhang möchte auf eine sehr gute Science Fiction Serie aufmerksam machen: The Expanse. Wenn man einen Faible für Science Fiction hat, sehr sehenswert, das Beste was ich in diesem Genre seit langem gesehen habe.

Was man nicht oft genug wiederholen kann, finde ich.



Ernsthaft? Ich dachte immer, um Strafzahlungen käme man nicht herum, denn das ist ja gewissermaßen auch der Sinn davon...
Aber gut, die allerletzten Details im Steuerrecht sind jetzt nicht mein Fachgebiet.
Weis man den, wieviel die jetzt unterm Strich bezahlen müssen?