Hallo mal an alle....

ich vermute , dass es hier im Forum keine Jugendliche geschafft haben, mitzulesen oder zu schreiben ( Jugendschutz ) OK

Beim Stöbern fand ich eine Seite, die aufgerufen werden kann unter : www. gutefrage punkt net.

Hier stellen - nach ungeprüften Angaben - Jugendliche Fragen zu allerlei s**uellen Themen. Latex, BDSM, Keuschheit usw.

Interessant finde ich, dass man den Eindruck bei en Posts bekommt, alles wird offen und nicht verklemmt diskutiert.

( Ich bin wegen einem Foto" Mädel 2-teiliger Badeanzug"
mit 17 Jahren von der Schule geflogen. Heute tauschen 12-jährige Mädelz Nacktbilder von sich auf dem Handy aus.)

Dies ist immer ein interessantes Thema, vor allem wenn wir so einen Quervergleich ziehen, wie es während unseren Teenager-Jahren abging. Ich sehe auch in den Zeitungen immer wieder Beiträge zu "Internet" und "Jugendschutz" und wie die heutige junge Generation eher freizügig mit dem Thema Erotik umgeht.

Zum einten ist das schier unendliche Angebot an Informationszugang einerseits, und Erfahrungsaustausch (mal ganz neutral formuliert) andererseits, was es zu unseren Teenager Jahren einfach nicht gab in dieser Form.
Es stellt sich die Frage, wie gut - oder wie schädlich - es ist, einen so diversen Informationszugang zu haben, mögen die Kanäle noch so kontrolliert und bewacht werden damit keine Minderjährige reinkommen, einen Weg wird es immer geben. Denn je mehr Zugangsrestriktionen es gibt, desto grösser der Anreiz für die junge Rasselbande herauszufinden, was dahinter steckt.

Ich vergleiche es gerne wie es doch damals war, als in unseren Teenager-Jahren insgeheim Bravo-Hefte gekauft wurde (für heutige Verhältnisse super-harmlos) oder gar über "grossGeschwister-Kanäle" den Zugang an Playboy-Hefte verschafft wurde. Wir haben es ja auch überlebt - oder vielleicht besser gesagt, unsere sich Sorgen-machende Eltern

Die heutige Jung-Generation ist sehr wissbegierig - nur schon weil sie überhaupt die Möglichkeit dazu haben, in Echtzeit an einer Fülle von Informationen zu kommen. Dass sie mehr offen und nicht verklemmt darüber diskutieren wird meines Erachtens auch an der Tatsache liegen, dass wir selber schon offener damit umgehen.
Es wird sicher interessant, wie der Informationszugang und Austausch zu erotischen Inhalte in - sagen wir mal - 30 Jahren aussehen wird. So mal als Idee, per Gehirnströme zapfen wir uns an einem Server an und lassen informationen direkt in unserem Hirn einfliessen ("Die Matrix" lässt grüssen)? Oder/und wir haben Kontaktlinsen welche direkt ein Bild auf unserer Retina projiziert, wo wir dank Augmented Reality unsere Umgebung so aussehen lassen können, wie wir es wünschen.

Heutzutage dürfte es aufgrund der schieren Masse an Informationsquellen wesentlich einfacher sein, mit dem Thema (rein Info-mäßig) in Kontakt zu treten, als es vielen von uns möglich war (hach ja, „Liebe/Sünde“ & „Wahre Liebe“ sind mir da in seeliger Erinnerung geblieben ). Ebenso kommt man auch viel unkomplizierter an die Sachen ran (unzählige Webshops usw.) Zudem ist das Thema auch nicht mehr ganz so „verrucht“ wie vielleicht vor 20 Jahren.

Interessant fände ich eher die Frage, wie heutzutage der „Switch“ vom reinen Interesse/potentieller Vorliebe ins tatsächliche Ausleben erfolgt. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es da nicht anders ist als in unseren frühen Jahren (Stammtisch, Party); wobei auch hier eventuell vereinfacht aufgrund der erhöhten Anzahl an entsprechenden Events oder sonstigen Anlaufstellen.

Die "Jungen" sind da um einige Schritte weiter. Die tragen Latex einfach auf ihren Parties und zum Fortgehen. Ganz ohne den ganzen "belastenden" Hintergrund, den die Leute hier so oft wälzen.
Zum Stammtisch kommen Leute aller Altersstufen, auch in den "Kennernseminaren" sind immer wieder ganz junge Leute vertreten, die sich über Latex informieren und dann wieder ihrer Wege gehen. Wie gesagt, das ganze verkopfte Zeug gibt's in der Generation nicht - und das freut mich sehr.

Naja, die jüngere Generation ( und auch schon meine Generation ) haben halt ganz andere Berührungspunkte mit Erotik als die vorhergehenden Generationen.

Speziell Latex und 's**y' Klamotten gibt es in vielen Musikvideos und in der allgemeinen Popkultur zu sehen. Auf Streamingdiensten gibt es Serien und Filme wie "Fifty Shades of Grey", "Bonding", "Shrimp", etc.

Die 90er waren zwar auch nicht ohne, aber heute sind die Medien eben noch stärker damit unterwegs.

Als ich noch jung war ( oO ) musst man sich noch auf einzelnen Pornoseiten anmelden und Bezahlen - oder per Torrent 'besorgen', wenn einen etwas interessierte. Heute brauchen die Kids nurnoch auf pornhub gehen und bekommen haufenweise Suchkriterien vorgeschlagen, in s**shops braucht man nichtmehr selber gehen, alles gibt es online zu bestellen...

... und ganz wichtig: das Image von s**ualität hat sich gewandelt. Viele Menschen gehen heute viel freier damit um, es ist etwas alltägliches. Wir leben in einer Zeit, wo es cool ist einzigartig und anders zu sein, auch s**uell.

Die Frage ist ja heute nicht mehr "Bist du pervers?" sondern "Was ist Dein Kink?". Und mit der Fülle an Auswahlmöglichkeiten, anonymen Austauschmöglichkeiten, Anschauungsmaterialien, dem einfachen Zugang zu spezifischen Communities und nicht zuletzt jeder Menge Aussenwerbung für Dinge wie D****king ( in Berlin an jeder Ecke Poster zu sehen z.B. ), Erotikmessen, Parties, etc... Da wundert mich garnichts mehr.

Und ich finde es gut so. s**ualität ist kein Schmuddelthema, sondern sollte zur Allgemeinbildung gehören.