Also prinzipiell schaut es mit der Atemkontrolle so aus, dass es erhebliche gefahren gibt, einige davon sind kontrollierbar, andere schwer bis gar nicht.

Das hält aber die Liebhaber dieser Praxis im Allgemeinen nicht davon ab es trotzdem zu versuchen.

Hinzu kommt, dass die Toleranzen bei verschiedenen Personen verschieden sind, sowohl körperlich als auch psychisch.

Also mal eine kurze Auflistung der Probleme, denen man sich stellen muss:

- Sauerstoff und Kohlendioxid haben Einfluss auf den pH-Wert des Bl**es, sinkt oder steigt dieser zu stark, kommt es zu lebensgefährlicher Azidose oder Alkalose.Der Körper kann in sowohl zeitlich als auch umfänglich begrenztem Maße gegensteuern, es kann also auch passieren, dass man 10 Minuten lang OK ist mit der reduzierten Luftzufuhr, und dann eben nicht mehr!

- Bei vielen Menschen schwindet das Sehvermögen bevor Bewusstlosigkeit eintritt, diese Latenz kann aber unterschiedlich lang sein, und ist zumeist sehr kurz, nicht lang genug, um sich aus einer selbstgemachten Atemkontrollsituation zu befreien.

- Bei anhaltendem Sauerstoffmangel treten irreparable Nervenschäden auf, nicht nur im Gehirn! Dies geschieht sofort, nicht erst nach 3 Minuten Bewusstlosigkeit, das Ausmaß des Schadens nimmt mit der Dauer jedoch schnell zu und nach wenigen Minuten (~2-3 Minuten) ist mit Einschränkungen im weiteren Leben zu rechnen.

- Atemnot löst Stress aus, sowohl körperlich als auch psychisch, es kann zu Panikattacken kommen, dadurch zu Sekundärverletzungen insbesondere der Extremitäten, oder Verschlucken von Speichel etc., zudem kann das Herz dabei Rhythmusstörungen erfahren, was ggf. zum Herzstillstand führen kann, unabhängig von der Erstickung!

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Wie bei allen Extrempraktiken, sei es Freeclimbing, Wingsuit-Gliding, Apneu-Tauchen, Ski/Snowboarding, Motorradfahren, etc. pp., ist das Spielen mit der Atmung risikobehaftet, aber macht eben auch Spaß.

Wer sich also trotz all der Gefahren dieser Leidenschaft hingeben möchte sollte die gängigen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, dabei aber nicht glauben, die seien absolut narrensicher, oder bedürften keiner Anpassung.

Es ist davon abzuraten sich körperlich oder geistig beeinträchtigt in gefährliche Situationen zu begeben, also auf Drogen(auch Alkohol etc. ), übermüdet, nach intensivem Sport, usw. können die Ergebnisse abweichend von vorherigen Versuchen sein!

Natürlich macht es sinn einen Ersthelfer spalierstehend zu haben. Wer das nicht kann/will, muss unbedingt seinen eigenen Zustand verstehen - und verstehen, dass es halt brandgefährlich ist, wie Skateboarden am Abgrund.

Da mal vor Jahren am Anfang dieses Threads danach gefragt wurde, hier einmal eine kurze Zusammenfassung dessen, was bei der Atemreduktion so phasenweise abläuft:

1) - Normale Atmung. Normale Raumluft kann mehrfach geatmet werden, bevor der Sauerstoffanteil zu niedrig, bzw der CO²-Anteil zu hoch wird, man merkt hier erstmal nichts.

2) - Leichte Atemnot. Dies setzt ein, weil der CO²-Anteil steigt, das führt zu stärkerem Atemimpuls und der Atemdruck, also die Heftigkeit des Einatmens, nimmt zu, man atmet schneller und kürzer.

3) - Schwere Atemnot. Dies setzt ein, weil der CO²-Anteil zu hoch ist, um überhaupt noch CO² an die Luft abzugeben, es kommt zu einer Alkalose, Herzflattern kann hier einsetzen. Viele Menschen erleben hier eine Art Hochgefühl, Kribbeln, etc.

4) - Spasmen. Der veränderte pH-Wert kann zu Krämpfen führen, beginnend mit Spasmen. Muskeln, die zuvor aktiv im Gebrauch waren sind besonders betroffen, z.B. die Atemmuskulatur, Nacken, Zunge, Arme, Beine, Bauch - aber auch das Herz!

5) - Blackout. Der Sauerstoffgehalt im Bl** reicht nicht mehr aus, die Sicht schwindet, driftet, verliert das Bewusstsein.

Weiter brauchen wir glaube ich nicht gehen, an dieser Stelle sollte allerspätestens das Spiel aufhören!

Wer in diese Spielarten investieren möchte, sollte auf jeden Fall Herzmassage, Beatmung, und allgemeine Ersthelfer-Techniken beherrschen / so jemanden dabei haben, um das Risiko zu minimieren.

Was viele auch nicht sehen: Der Spielpartner, der überlebt, kann ggf. strafrechtlich belangt werden! Also selbst, wenn ihr 'nur' der Sicherheitsmann/Frau seid, begebt ihr euch in Gefahr, seid also Vorsichtig und vorausschauend ;)

Dann gibt es natürlich auch verschiedene Wege, wie Atemkontrolle praktiziert wird. Das kann Würgen sein, Atemwege blockieren, Atembeutel, Flussreduktion, z.B. durch kleine Löscher, oder Wasserbarrieren (Flaschen...), lange Schläuche, usw. - da sind wir Menschen ja kreativ bei.

Unterschiedliche Implementierungen bergen jeweils ihre eigenen spezifischen Risiken, sollten also nicht unbedingt auf den Erfahrungen mit anderen Implementationen basierend verwendet werden.

Neues Spielzeug => neues lernen!

da hast du dir ja echt Mühe gegeben, dies alles aufzulisten. Wenn man das so liest bekommt man ja schon ein wenig Angst. Nur sehe ich das als nicht ganz so tragisch, wenn man das ganze etwas spielerisch sieht. D.h. diese extremen Praktiken würden mich jetzt nicht reizen, aber mal kurz die Luft nehmen kann schon sehr stimulierend wirken. Klar sucht man den ultimativen Kick und ab und zu findet man es zu wenig, wie der Partner einem die Luft nimmt ..... man möchte dies noch ein wenig mehr ausreizen. Da ist aber die Tagesform schon entscheidend, manchmal mehr oder weniger .... wichtig ist der Partner, der das erkennen sollte. Alles was in die Ohnmacht führt, kann und will ich nicht für gut befinden.

@Magicdiver ich sag ja nicht, man soll es nicht machen, ich meine nur, dass man wissen sollte, worauf man sich einlässt - wir sind ja alle erwachsen. Und auf Wintersport verzichten ja viele auch nicht trotz Lebensgefahr :P

dass eine dunstabzugshaube den sauerstoffgehalt in einer- wenn auch noch so kleinen- küche absenken könnte ist physikalisch nicht zu halten.
das gefährliche daran ist der umstand, dass diese pseudo-plausible erklärung die betroffene davon abhält sich ärztlich untersuchen zu lassen, um zu untersuchen, was diese ohnmacht wirklich ausgelöst hat. es könnte ohne weiteres etwas dahinter stecken, das sich nicht mit fenster öffnen beheben lässt...

das ist schon klar, dennoch kann ein derartiger dunstabzug keine abnahme des sauerstoffgehaltes der luft bewirken oder etwa die küche 'luftleer' saugen.

Angenommen, die gute Frau schließt die Tür, das Fenster und erzeugt eine enorme Menge Kohlenmonoxid, welches sich am Boden anreichert, so könnte die Dunstabzugshaube höchstens begünstigen, dass das CO zur Abzugshaube hin strömt und sich etwas umverteilt und dort dann für Unwohlsein sorgt. Das Problem ist dann aber weniger die Dunstabzugshaube als mehr die Abgasquelle.

Das verbauen einer solchen Haube unterliegt in Deutschland bestimmten Regeln. Bei der Beschreibung dieses Falles sieht es so aus das hier nicht richtig berechnet wurde und somit gegen die Regeln verstoßen wurde.

Hi Ruber_Dragon,
bitte Kohlenstoffmonoxid nicht mit Kohlenstoffdioxid verwechseln.
Co2 ist schwerer und liegt unten
CO ist leichter und steigt nach oben.

CO ist auch in geringen Konzentrationen sehr schnell tödlich.

Wollte nur mal dieses Missverständnis aufklären.

GF

Hallo zusammen,
ich war gerade erstaunt, wie viele Leute diesen Thread gelesen haben. Im Vergleich zu allen anderen Themen, absolute Nummer 1.

Es scheint also, als ob es deutlich mehr Menschen gibt, die sich für dieses Thema interessieren und sicher viel zu berichten oder zu fragen hätten, als man denkt.

Was gehört denn hier in diese Rubrik aus eurer Sicht?
Es gibt so viele verschiedene Arten, die einem die Luft rauben können. Der eine mag die einfache Plastiktüte, der Nächste zieht die Maske mit langem Schlauch vor.
Haben wir ja alles gelesen zwischen den unendlich vielen Zeilen der Warnung vor all diesen Praktiken.
Bei mir ist's hier und da auch so, dass eine Tüte zum Einsatz kommt in gewissen Situationen. Manchmal auch eine Maske für zwei .. beides sehr sehr intensiv und immer wieder ein besonderes Erlebnis.

Wollte ich nur mal los werden in der Hoffnung, dass es jemand zeigt, dass er/sie/es nicht alleine und schon garnicht "schräg" ist ;)

Schönen Abend und viel Spaß beim Spielen euch allen!

Hallo,

Kohlenmonoxid ist ebenfalls schwerer als Luft und sammelt sich am Boden. Das weiß ich aus dem Weinkeller und aus der Autowerkstatt.

Brigitte

» Hallo,
» Kohlenmonoxid ist ebenfalls schwerer als Luft und sammelt sich am Boden. Das weiß ich aus dem Weinkeller und aus der Autowerkstatt.
» Brigitte

Das ist falsch! Vermutlich meinst du CO2, also Kohlendioxid?!

Kohlenstoffmonoxid hat eine Dichte von 96,5 % der Dichte von Luft, ist also geringfügig leichter. [Quelle: Wikipedia, "Kohlenmonoxid"]

Prinzipiell ist Kohlenmonoxid in etwa gleich schwer wie Luft, weist also eine annährend gleiche Dichte auf. Dadurch verteilt sich das CO Gas gleichmäßig in der Raumluft.

Oh weh! Das im Weinkeller ist CO2, in der Tat!

Brigitte

um einmal wieder zum grundlegenden Thema zurück zu kommen:
Was gibt es denn an Workshops und anderen Veranstaltungen spezifisch zum Thema Atemreduktion, mit dem Ziel mehr zu lernen und Erfahrungen zu sammeln?