Ich führe mit E. eine sehr seltsame offene Beziehung, die anfangs s**uell für beide Seiten vieles neue brachte, inzwischen aber (wo jede/r weiß, was er/sie konkret will) auf zunehmend platonisches Niveau gerutscht ist - auf dem wir uns dennoch gegenseitig Liebe, Wärme und Geborgenheit geben können, wenn auch nicht die s**uelle Erfüllung, nach der wir uns beide sehnen.

Uns beiden ist klar, daß wir "sehr kompliziert" sind.
E. sagt manchmal, sie sei traurig, keine "blonde Friseuse zu sein, die einfach nur einen Kerl will, der sie heftig vögelt".

Eigentlich sucht sie primär Frauen, aber eine so spezielle Sorte, daß es sie kaum gibt:

Zum einen steht sie auf eine sehr ungewöhnliche Form von S/M: sie ist zwar passiv, aber nicht sonderlich devot und toppt gern von unten - sie genießt Schmerzlust, die sie aber gerne selber steuert. Sie bezeichnet sich als "dominant bottom".
Zum anderen ist ihr Piss Play (auch pinkeln in Kombination mit ihrem Orgasmus, ganz ohne BDSM) sehr wichtig, das finden viele Frauen eklig.
Und last but not least steht sie auf Lippenstift-Ladies, die es in der Lesbenszene selten gibt.
Fazit: Sie bräuchte eine lesbische Frau, die "nicht lesbisch aussieht", die S/M mag, ohne D/S zu erwarten, und die ihre Vorliebe für spielerisches Pissplay (auch ohne D/S) und ihre Vorstellung von einer offenen Beziehung teilt.

Ich selber stehe auf die dominante Seite von SM, aber auch auf Zärtlichkeiten. Ich möchte aber keine One-Night-Stands, sondern mir ist eine gewisse Bindung wichtig - was die Partnerinnensuche schwierig macht, da viele konservativer denkende Frauen mit S/M und der Idee einer Mehrfachbeziehung(ich würde E. ja nicht verstoßen wollen, suche aber anders als sie nur wenige und dafür intensivere Kontakte) wenig anfangen können und viele promiske SM-lerinnen die Bindung nicht suchen. Zudem bin ich nicht nach Mainstream-Meinung "schön", sondern ich koche & esse gerne und bringe 160kg bei 1,85m auf die Waage. Ich selbst finde Frauen "schön", wenn sie es "von innen und außen her" sind, ich hasse Oberflächlichkeiten. Mein Problem bei der Partnerinnensuche ist also, die richtige Kombination von s**ueller Experimentierfreudigkeit und konservativen Werten, von liebevoller Zuneigung und SM-Hingabe an wenige(nicht: nur einen, aber auch nicht: viele) Menschen zu finden. Ähnlich wie E. denke ich, daß ich da etwas sehr kompliziertes suche. Wäre ich einfach promisker SM-er oder monogamer Vanillo, wäre es sicher in vielerlei Hinsicht einfacher.

Je komplexer die Widersprüchlichkeiten im eigenen Begehren, desto schwerer die Partner(innen)suche.

Ich finde diesen Beitrag hier weitaus angebrachter, interessanter und passender als den überwiegenden (zumindest aber einen großen) Teil der anderen Beiträge die hier laufen. Man schaue sich mal "Deutschland hat gewählt" an, oder diese unwürdigen Top-oder-Flop-Threads, oder diese heiteren Film- und Zitateraten. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Ich kenne viele Latexfetischisten die auch mehr oder weniger was mit BDSM zu tun haben, wenn ich so recht überlege sind das sogar die Mehrheit unserer Fetischbekanntschaften. (Und das sind, mal nebenbei bemerkt, ne ganze Menge)

Hier versucht also jemand aus unserer Runde mal ernsthaft eine Sitution zu beschreiben und sucht den Austausch über die sich daraus erwachsenden Probleme.
Das ist hier mindestens so gut aufgehoben wie in einem reinen SM-Forum.

Für mich hebt sich der Beitrag hier angenehm von so manchem Unsinn ab, der hier Tagein tagaus verzapft wird, ohne dass sich jemand darüber aufregt.

LG
Gill

PS: Gillmaus ist der gleichen Meinung

Das Thema passt schon ins Forum,denn kaum ein Profil in der LZ ist ohne BDSM Bezug.Das Thema zeigt ein Problem,daß doch einige in ihren Beziehungen,in der einen oder anderen Form,haben.

Hi Steinbeisser!
Das ist ja alles ganz schön kompliziert.
Ich an deiner Stelle würde erst mal ein bisschen was in Richtung "Optimierung der eigenen Voraussetzungen" andenken.
160 kg bei 185 Metern ist ganz schön viel Masse (sorry) und bei den heutigen Ladies nicht wirklich der Hit.
Wenn du da ein bisschen abbaust, klappt es vielleicht auch besser mit 'ner tollen Frau?
Gruss aus Berlin
Lady MacLaine

Ja, dass sehe ich auch so, ich möchte sogar noch etwas weiter gehen.
Warum haben wir hier so viele User, die mit ihrem Problem nicht zurecht kommen und es bei dem Kennenlernen ihren Partnern verschwiegen haben.

Im nachhinein kommen sie dann mit den Fragen wie sie ihre Partner umpolen können, oder wie sie ihre Partner an Latex heranführen können.

Auch finde ich nicht, dass da das Körpergewicht eine rolle spielt, denn eine Traumfigur haben die wenigsten.
Mich eingeschlossen. Unser Gesellschaft gaukelt uns ein Ideal vor und wir lechzen danach dieses zu erreichen

So wie es dicke Männer gibt, so gibt es genauso viele Frauen. Und in unserer Gesellschaft ist das Idealbild Gertenschlank

Ich habe den Beitrag auch von Anfang an gelesen und ich habe diesem User mehr Mut eingeräumt, den selbst ich meiner Frau gegenüber nicht aufgebracht habe. Er stell sich hin und erläutert sein Problem. Im Gegenzug habe ich mich erst nach Jahren meiner Frau anvertraut. Und so haben hier viele gehandelt

Also lasst uns den User mit Wort und gutem Rat beistehen und nicht auf andere COMITIES verweisen. Ich würde sagen er ist einer von uns

LG Jogy

Das Thema dieser Rubrik lautet "Meinungsaustausch zum Thema Partnersuche", richtig?

Mit dem Untertitel
"Allgemeine Gespräche über Partnerschaft und Liebesbeziehungen - KEINE KONTAKTANZEIGEN!"

Genauso war das von mir auch gedacht gewesen, weder als Kontaktanzeige noch als Hilfeschrei - sondern einfach als Meinungsaustausch, in dem Fall zu dem Thema "Komplexe Neigung macht es schwierig" .... suche also keinen gezielten Rat, sondern wirklich ein bißchen Feedback, ob es anderen auch so geht : wieviele "Kompromißbeziehungen" gibt es, lebt ihr die "Defizite" offen oder heimlich mit anderen Partnern aus, was macht ihr, wenn sich diese dann nicht finden lassen ... oder wer hat auch wirklich das Glück gehabt, wirklich genau das passende Deckelchen zu finden, obwohl man nicht "ganz einfach gestrickt" ist....und welche "lustigen" komplexen Neigungen gibt es, die in sich voller Widersprüche stecken ... und wo hat es dann doch mal ein bißchen oder sogar so richtig geklappt, das zu leben?

@LadyMacLaine: Ich mußte schmunzeln, als du hier wieder zur "Optimierung der körperlichen Voraussetzungen" geraten hast - ich erinnere mich noch gut, wie du mir sagtest, aus mir "werde nie eine richtige Domina, dafür sei ich 10cm zu kurz und 10cm zu dick" - manche potentiellen Kunden stimmen dir zu, manche sehen das anders.

Wenn Steinbeisser schreibt, daß es "schwieriger ist bei komplexen Neigungen", dann heißt das in seinem Fall vielleicht auch, daß er sich der Neigung "Kochen und Essen" durchaus bewußt ist & sich dennoch bei der Partnersuche auch diesbzgl. nicht verbiegen will, sondern daß das zu seiner Komplexität dazuzählt.

Man sollte bei der Partner Suche nur soviel verlangen , wie man selbst bieten kann ...


Wenn das Ideal schlank , s**y und experimentierfreudig sein soll , dann ist es meist die Regel , das das "Ideal" die selbem Ansprüche stellt , und das mit gutem Recht.

Greetz

Mondragon

Demnach dürfte ein/e Top, der/die Kontrolle braucht und unter allen Umständen behalten will, auch an keine/n Sub den Anspruch stellen, daß diese/r die Kontrolle abgibt.

Natürlich KANN man etwas wünschen, was man selber nicht erfüllt. Nur wird es je nachdem, wie "mainstream" das ist oder nicht, eben schwieriger.

Wobei Steinbeisser ja nirgendwo geschrieben hat, daß er eine schlanke Person sucht, weswegen Moondragons Antwort hier meiner Meinung nach nicht einmal hinpaßt....

E. und ich führen eine Beziehung, die uns in vielen Punkten vieles gibt. Wir erwarten auch nicht, einander alles erfüllen zu können. Es ist u.a. deshalb eine offene Beziehung, damit jede/r die Freiheit hat, die verbleibenden Neigungen, die IN der Beziehung keinen Platz finden, ohne Schuldgefühle AUSSERHALB der Beziehung zu leben. Allerdings ist auch das schwieriger bei einem komplexen Geflecht. Es ist vollkommen klar, daß es nicht "die Nadel im Heuhaufen" gibt - oder etwa doch? Wir persönlich glauben eher, daß man vielleicht mit vielen Nadeln letztlich doch ein Nadelkissen vollbekommt. Wie seht ihr das?