Der Eindruck mag entstehen, wenn man die "Latexszene" nur aus dem Internet kennt, aber die Realität sieht zum Glück doch anders aus. Ich denke zwar auch, dass es mehr männliche als weibliche Latex-Fans gibt, aber es kommen wenigstens zwei Punkte hinzu:

- in sehr vielen Onlineforen sind vor allem Männern aktiv - auch bei nicht erotischen Themen. Ob es am Medium liegt oder am Umgangston, weiß ich nicht, aber Frauen scheinen sich da generell weniger wohl zu fühlen

- sobald sich ein Latexpaar gefunden hat, sinkt das Interesse an Foren wie der LZ vermutlich rapide, während es gleichzeitig viel einfacher wird, bei Stammtischen, Partys etc. Kontakt zu anderen Paaren zu bekommen. Auch das ist meiner Meinung nach nicht typisch für die Latexszene - auch sonst habe ich es oft erlebt, dass Singels ihre Freizeit überwiegend mit anderen Singles verbringen und Paare mit anderen Paaren.


Seid Ihr schon einmal zusammen(!) bei einer Messe oder in einem Geschäft mit hochwertiger Latexmode gewesen? Wenn es um extravagante Mode geht und die Dame bei der Auswahl mitreden bzw. entscheiden kann, gefällt das "Kostüm" vielleicht besser als die schwarzen Shorts.

Natürlich wäre mein größter Traum meinen Fetisch offen in der Beziehung ausleben zu dürfen. Das kann viele Formen annehmen, wobei all meine Fantasien eher von harmloser Natur sind. Das größte Geschenk wäre ein gemeinsamer Abend in Latex gekleidet. Oder nur eine(r) von uns trägt Latex und wir verbringen einen ganz "normalen" Abend - kochen, essen, musik hören und lassen uns vom Anblick inspirieren.

Mein Problem ist, dass ich mit meiner Frau nicht unbeschwert über meinen Fetisch sprechen kann. Es ist ein Tabu - peinlich und vor**lem für einen Mann unpassend. Daher ist es ihr auch unmöglich ein Kostüm für mich auszusuchen.

Alle paar Monate kann sich meine Frau vollkommen fallen lassen und wünscht sich von mir verführt zu werden. Ich verbinde ihr die Augen und fessle sie. Wir tauchen in ein unglaubliches Gefühl der Vertrautheit. In diesen Momenten kann es schon mal passieren, dass ich ihr sogar eine Latex Blindmaske überziehen darf und ein Halsband anlege. Es ist wie in eine Reise in eine andere Welt.

Die Ernüchterung kommt am nächsten Tag. Alle Spuren müssen im Idealfall schon verschwunden sein. Nie würde sie die Spielsachen angreifen, schon gar nichts aus Latex. Uns ausserhalb dieser Welt gemeinsam Spielchen auszudenken und Spielsachen auszusuchen, ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Dann bin ich mit meinen Vorlieben wieder allein oder besser gesagt, fühl mich allein gelassen.

@ dandy

... und wie stellst Du Dir Euere weitere Partnerschaft vor ?

Unterdrückte "Sehnsüchte" sind für die Psyche auf DAUER ja auch nicht erstrebenswert >:-[

Kannst Du Dir vorstellen, externe Hilfe zu suchen ? Würde da Deine Frau zu einem Gespräch zustimmen ?

Die perfekte Lösung wird Dir hier im Forum kaum jemand bieten können. Nur eines : Auf Dauer .......?????

Ich glaube ich hatte zu dem Thema hier schonmal etwas geschrieben vor langer Zeit.

Der TL;DR ist, das Liebesspiel kommt nach der Liebe.

Ich hatte noch nie das Glück eine Partnerin zu haben, die von sich aus schon auf die selben Sachen stand wie ich.

Aber ich hatte bei jeder längeren Beziehung das Glück eine Partnerin zu haben, die enthusiastisch ihre, und unsere gemeinsame, s**ualität gelebt hat.

Das ist meine Erfahrung nach einfach eine Persönlichkeits- und Einstellungs-Frage.

Meine Partnerinnen sind eigentlich immer von der Sorte "Offen für neue Erfahrungen", wie ich auch selbst.

Meine erfahrung ist es, dass, wenn man(n) sich den Phantasien der Partnerin auch öffnet, man diese selbe Offenheit auch gespiegelt bekommt.

In der Schnittmenge dessen, was ihr gefällt, und was mir gefällt, hat sich bisher immer ein erfülltes s**ualleben finden lassen.

Wenn man nicht gewillt ist, aufeinander zu zu gehen, Gefallen daran findet die Bedürfnisse des Partners zu befriedigen, dann ist es vielleicht nicht Liebe, sondern Wunschdenken.

Latex im Speziellen ist ja nun eigentlich nichts besonders problematisches. Es ist nur ein Material, es ist ja nicht zwingend mit vielleicht eher mit allgemeiner Abneigung verbundenen Praktiken wie NS, Fäkalien, Sado/Maso, etc. verbunden.

Die meisten Damen, deren Neugier ich wecken konnte, hatten mit dem Material keine Probleme, fanden es sogar sehr angenehm zu tragen ( wenn auch nciht an sich besonders aufreizend verglichen mit Spitze oder Seide etc. ).

Es ist dann eigentlich immer ein guter Zeitpunkt um auch mal nach ihren geheimen Gelüsten zu forschen.
Wenn sie natürlich keine hat, ihre s**ualität sich nur auf rein-raus Missionarsstellung, oder speziell auf etwas, was mit dem Tragen von Latex unvereinbar wäre beschränkt, dann ist man eben inkompatibel.

Das passiert auch unter Normalsterblichen häufig genug.
Aber in meiner Erfahrung scheint es eher ungewöhnlich zu sein, auf eine Frau zu stoßen, die garkeine interessanten Gelüste mitbringt.

Wenn du (jetzt geht die eigentlich Antwort los^^ ) also in der Situation bist, wo deine Partnerin sich gegen deinen Wunsch Latex in euer Liebesspiel zu integrieren sträubt, dann versuch einmal heraus zu finden, was sie sich eigentlich so wünscht - und halte dich bereit ihr auch genau das zu 'besorgen'. Auch, wenn es sich für dich total Ba*** oder langweilig anhört.

Sofern es dich nicht aktiv abtörnt, geh in Vorleistung und gib ihr, was sie sich wünscht. Dann hast du eigentlich schon gewonnen, und ihre Bereitschaft auch dir zu geben, wonach du dich sehnst, dürfte erheblich steigen.

Und wenn nicht, dann hast du es wenigstens versucht, und kannst die Beziehung an den Nagel hängen, wenn es dir so nicht passt. Ohne Räue, denn du weisst, dass es niemals funktionieren würde.

Und bei aller Liebe: warte damit nicht jahrelang!

Letztes Jahr haben wir genau aus diesem Grund eine Paartherapie mit Schwerpunkt s**ualität besucht. Auslöser war ein misslungenes Gespräch über meinen Fetisch. Ich wollte nach über 20 Jahren endlich einen Rahmen finden, darüber sprechen zu können. Es lagen viele Themen am Tablett und hat unsere s**uelle Beziehung eindeutig angeheizt. Zumindest unsere Fesselspiele sind aus der absoluten Tabozone gerutscht. Latex ist leider auf der Strecke geblieben.

Für mich ist das ok und ich kann gut damit Leben, dass meine Frau diesen Teil nicht in unser s**leben integrieren möchte. Aber ich würde mir wünschen, dass sie sich zumindest mit meinen Wünschen auseinandersetzt. Es gibt einen Unterschied zwischen dulden und akzeptieren.

Immer wieder spiel ich mich mit den Gedanken, mich mit Gleichgesinnten zu treffen. Aber irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los, sie auf diese Weise zu betrügen - auch wenn kein s** im Spiel ist. Vielleicht habe ich auch Angst davor tiefer in die Szene zu rutschen und so meine Beziehung zu gefährden.

Dandy schreibt :

Ich wollte nach über 20 Jahren endlich einen Rahmen finden, darüber sprechen zu können.

OK.... nach so einer langen Zeit - 20 Jahre - ist es schwer neue Wege zu finden. Da hat sich einfach zu viel so eingespielt , wie es nun ist. Nach so einer langen Zeit ist eine evtl. Trennung/Scheidung nur sehr schwer durch zu führen. Das wird dann auch noch ein finanzielles Desaster werden.

Sich mit "Gleichgesinnten " ( wer genau sollte das sein )
treffen. Meist wird dann bei solchen Treffen nur gejammert, und selten Lösungen gefunden. Es ist nur ein "Wundenlecken" . Gibt es denn vielleicht Interessen, bei denen Du mit Deiner Frau enger zusammen wachsen kannst. Wer hat denn bei Euch die "Hosen an ".

Zitate & Motivaton Mahatma Gandhi: „Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens“

Hab Mut und handele...

Was kann denn bei dem gegenwärtigen Beziehungsstatus noch gefährlich werden. ? ... und Du lebest nur EIN MAL !

Mich wundert es immer wieder, wie schnell eine Trennung / Scheidung als Option in die Diskussion gebracht wird, wenn die Sehnsucht nach Latex von der Partnerin nicht geteilt wird. Mal abgesehen davon, dass es häufig neben dem Latex-Problem auch sehr viel Gutes gibt, was zwei Menschen dazu bringt, jahrzehntelang zusammen zu leben: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, nach einer Trennung im Alter Ü50 oder Ü60 als Mann wirklich die erträumte Latexfetischistin zu finden und mit ihr eine gute Partnerschaft zu beginnen? Ich weiß, dass es nicht unmöglich ist, weil ich Fälle kenne, wo es (erst) in einer zweiten Ehe auch mit dem Latexfetisch gepasst hat. Häufiger dürfte sich ein in der früheren Partnerschaft frustrierter Latexfetischist allerdings im großen Kreis der vegeblich suchenden Solo-Herren wiederfinden, was mit Sicherheit nicht weniger frustrierend ist.

Vielleicht ist das falsch rüber gekommen.
Ich bin in meiner Beziehung sehr glücklich - mit allen up & downs, die es in einer langen Beziehung gibt. Nie würde ich meine Beziehung gegen meinen Fetisch tauschen wollen. Es gibt ja Möglichkeiten ihn auszuleben, sei es allein oder im Kopf. Der s** mit meiner Frau kann so unendlich geil sein und wir erleben immer wieder neue Höhepunkte, die ich wahrscheinlich in einem jungen Abenteuer in dieser Intensität niemals finden kann. Es ist diese Vertrautheit und Sicherheit, die wir in Jahrzehnten aufgebaut haben.

Es ist vielmehr, dass meine Partnerin s**ualtät im Alltag ausklammert, bis ein Schalter in ihr fällt. Dann kann sie sich hingeben, wie ich es selbst nie könnte.

Das heißt, all die Verantwortung bleibt bei mir. Ich gestalte, ich leite, wir lieben uns im Moment, aber wir schaffen es nicht nüchtern darüber zu reden - zu besprechen - was ist gut, was nicht. Und schon gar nicht über Latex.

Ich spüre, dass die Zeit gekommen ist über meinen s** und Fetisch zu reden. In der Therapie und jetzt in diesem Forum.

Bevor Aki und ich zusammen kamen erzählte sie mir gleich von Anfang an von Ihrem "Fetisch". Damals nannte sie es nur Interesse.
Über ein Jahr redeten wir immer mal ein wenig drüber bevor sie dann irgendwann das erste mal eine Leggings anzog.
Dabei schauten wir einen Film und ich konnte Ihre Beine streicheln.

Das war mein erster Kontakt zu Latex und es gefiel mir sehr.

Heute... Naja😉...

Lasst einfach den Druck weg und thematisiert nicht direkt vorweg den Fetisch in Verbindung mit s**. Dann werden viel mehr Frauen dem offener gegenüber sein als ihr denkt!

Vor sehr vielen Jahren meine erste Freundin hatte an SM und Latex nicht viel Freude. Danach habe ich das immer direkt zur Voraussetzung gemacht. Immer gleich beim kennenlernen zum Thema gemacht. Kann ich nur empfehlen. Meine Erfahrung auch im Freundeskreis. Sonst werden alle Beteiligten nicht glücklich.

... genau !... So habe ich es auch immer gemacht. Nur mit notweniger "Vorsicht" Nicht gleich aus dem Schlafzimmer kommen. Voll-Catsuit an, Ketten und D****s usw... also langsam. Ein paar nette "saubere" Fotos zum "ankobern" sind hilfreich.

Bin beim ersten Date bei meiner Partnerin direkt in Aigle Gummistiefel aufgetreten. Die sind ihr erst ca 2-3h später aufgefallen, GS sind für Sie zb vollkommen normal…

"Ich habe Latex immer direkt angesprochen bzw. zur Voraussetzung für eine Beziehung gemacht"

So eine Aussage beinhaltet, dass es um häufiger wechselnde Partnerinnen und mehr oder weniger kurze Beziehungen geht ("immer"). Für derzeit ungebundene Männer ist das auch sicher ein guter Ratschlag. Latexliebhabern und -fetischisten, die seit vielen Jahren verheiratet sind und oft Familien haben, nützt das allerdings nichts, denn die wollen ja normalerweise ihre Ehe / Familie nicht aufgeben, um nach der idealen Latexpartnerin zu suchen. Für alle, die eine Trennung nicht für eine gute Option halten, bleibt nur: Kompromisse suchen, an der Ehe / Beziehung arbeiten - und die eine oder andere Frustration aushalten. Für mich kann ich nur sagen: Es lohnt sich!

Beim Kennenlernen ist es sicher sinnvoll, solch eine Ansage zeitnah zu machen - einfach um die Reaktion zu sehen. Habe ich nach den ersten Fehlschlägen auch so gemacht und war erstmal alles ok so.

Ob es eine Beziehung auf Dauer am Leben erhält ist jedoch nicht gesagt. Man hofft ja immer, aber irgendwann muss man halt mal einsehen, dass es nichts wird oder dass man damit leben kann.

Jeder Mensch entwickelt sich weiter und nicht immer reicht dem Partner was er/sie kriegen kann.

Mir gehts ähnlich, viele Jahre zusammen aber es ist einfach zu wenig. Wie sagt man doch so salopp? Zum Leben nicht genug, zum sterben zuviel.

Aber man muss halt Kompromisse eingehen, den idealen Partner gibt es nur sehr selten. Klar kann man irgendwann weiterziehen - aber niemand garantiert, dass es besser wird. Drum sollte man sich auf das besinnen, was man hat und dann entscheiden ob es reicht.

Den Rest muss man halt mit sich selbst ausmachen. Alleine auf Parties gehen ist nicht super, aber es hilft n bissl.